Sonntag, 19. Januar 2014

Kurzessay: Internet

LV: Forschungen über das Web: Gesellschaftliche Auswirkungen des Web

LV-Leiter: Assoc. Prof. Dr. Markus Appel


Standpunkt 1

Das Internet ist ein komplett neues Medium, es braucht ganz eigene wissenschaftliche Zugangsweisen; die in der Vergangenheit gewonnenen Erkenntnissen im Hinblick auf andere Medien lassen sich nicht übertragen.

Standpunkt 2

Die Erkenntnisse, die WissenschaftlerInnen im Hinblick auf andere, ältere Medien gewonnen haben lassen sich vollständig auf das Internet übertragen.

Erklärung der Begriffe Medien und Internet

Um diese Standpunkte disskutieren zu können, gehören zu allererste die zwei grundlegenden Punkte geklärt. Wie genau definieren sich Internet und Medien? „ Die beiden Bestandteile des Begriffs Internet, nämlich Inter = zwischen und Net = Netz verweisen darauf, dass es bei dem Terminus um den Austausch von Daten zwischen Computern über Telekommunikationsnetze geht.“ (Quelle: Wirtschaftslexikon Gabler; Stand: 31.10.2011) Medien hingegen definieren sich als „Objekte, welche die Überlieferung von Botschaften ermöglichen. Durch komplexe signifikante Symbolsysteme (z. B. Sprache, Schrift) ist die Codierung (Verschlüsselung) und Decodierung (Verstehen) von Botschaften für einen Großteil eines Kulturkreises möglich.“ (Quelle; Stand: 31.10.2011). Als neues Medium versteht man also Medien mit die auf neuen, zeitbasierten Medientechniken beruhen (Quelle: Wikipedia; Stand: 31.10.2011).

Wissenschaftliche Zugangsweisen des Internets im Vergleich auf ältere Medien

Anhand der Definition des Wortes Internet kann man meiner Meinung nach bereits sehr gut erkennen, dass es sich bei diesem Medium um etwas handelt das gesondert zu älteren Medien wie zB Radio, Zeitung oder Fernsehen betrachtet werden muss, da explizit hervorgehoben wird, dass es sich um den Austausch von Daten handelt. Einerseits trifft das natürlich auf technischer Ebene zu, andererseits ist das Internet ist im Gegensatz zu den statischen älteren Medien hochgradig interaktiv und bietet eine ganz andere Ebene der Kommunikation. Dieser Aspekt verdient und benötigt mit Sicherheit eigene wissenschaftliche Zugangsweisen. Natürlich ist es nicht so, dass sich das Internet komplett zu älteren Medien distanziert, weil oft ist das Internet nur ein technisch anderes Mittel, das die gleichen Inhalte vermittelt zB Fersehen, Zeitung lesen, Radio hören über das Internet.

Ein weiterer Aspekt im Bezug auf das Internet der berücksichtigt werden sollte ist die enorme Zeit die es in den meisten Fällen in unserem täglichen Alltag in Anspruch nimmt. Dadurch, dass immer mehr Menschen das Internet nutzen, geht das auf Dauer gesehen natürlich auf Kosten der anderen Medien, „denn Medienzeit kann eben nicht beliebig ausgedehnt werden“.(Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung; Stand: 31.10.2011) So gesehen hat das Internet eine Relevanz erlangt die keinesfalls außer Acht gelassen werden sollte. Dass das Internet auch wirtschaftlich eine große Rolle spielt, zeigt die McKinsey Studie die behauptet „das Internet mache uns reicher“. (Quelle: Zeit Online; Stand: 31.10.2011) In der Studie wurde der Einfluss des Internets auf Reichtum, Arbeitsmarkt und Wachstum in den G8 Ländern zuzüglich Brasilien, China, Indien, Südkorea und Schweden untersucht und es stellte sich heraus, dass es durch das Internet als Medium genutzt als Verkaufskanal für traditionelle Firmen zu einem Anstieg des BIP kam. Kritisch betrachtet kann man anmerken, dass das Internet Arbeitsplätze reduziert, da mithilfe moderner Technik das meiste computergesteuert Abläuft und nur wenig Personal benötigt wird.

Fazit

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass das Internet enormes Potenzial bietet allerdings sollte dadurch nicht auf ältere, traditionelle Medien verzichtet werden, da meiner Meinung nach gerade die Medienvielfalt in der heutigen Zeit einen enormen Reiz hat. Das Internet verändert mit Sicherheit unsere Kultur und unser Verhalten, wie es zu einem früheren Zeitpunkt auch Buchdruck, Radio und das Fernsehen gemacht haben und dem zufolge, kann dem Internet auch wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt werden. Allerdings sollte immer auch ein kritisches Auge geöffnet bleiben und das Internet nicht auf eine Podest des „unerreichbaren“ gehoben werden, denn der Unterschied zu älteren Medien ist vielleicht kleiner als man denkt.

Quellen: